[ zurück zur Homepage ]
Chronik


Siedlung "LAIKEN" (früher sagte man zu so etwas "Hofschaft")

 Die Entstehung

Es war einmal ein wunderschöner Baumhof (heute heißt das "Streuobstwiese"). Dieser Baumhof war im Grundbuch als Parzelle "LAIKEN" eingetragen und da in den 60-er Jahren des vorigen Jahrhunderts einige Menschen gerne ein eigenes Dach über dem Kopf haben wollten, wurde dieses schöne Stückchen Erde von einem Architekten parzelliert und in 42 mehr oder minder große Grundstücke aufgeteilt, die dann ein Immobilienbüro vermarktet hat.

Etwa 1961 (der Chronist ist kein Bauherr der ersten Stunde) wurde mit der ausführlichen Planung begonnen und 1963/1964 die ersten Baugenehmigungen erteilt

Bis zum ersten Spatenstich gab es immer wieder Verzögerungen und es wurde deshalb eine "Interessengemeinschaft Laiken e.V." gegründet. Bei Versammlungen dieser IG. waren die Bauherren gegenüber Architekt und Immobilienbüro mehr oder weniger erfolgreich. Es verzögerte sich ständig, weil da ein Formular fehlte oder dort die Bestimmungen geändert wurden. Ein Beispiel war das leidige Thema Kanalisation: z.B. die Genehmigung für den Anschluss an die Kläranlage oder Sammler Dykerfeld. Das allerschlimmste war jedoch die stetige Verteuerung aller Gewerke. Auch galt die Baugenehmigung nur 2 Jahre und eine Verlängerung hätte auch wieder unnötige Kosten verursacht. Lt. Bauantrag sollten die Baukosten 100,-- DM (€ 50,--) pro cbm. umb. Raum betragen. Der Grundstückspreis pro qm betrug damals DM 13,-- (€ 6,50). Das Grundstück des Chronisten ist 131 qm groß und dann kam der erste Hammer: Die Erschließungskosten betrugen das 8-fache des Gesamtgrundstückspreises.

Alle Häuser haben eine ca. Wohnfläche von 95 qm (Eckhäuser etwas größer). Innen konnte jedes Haus nach den Wünschen des Eigentümers gebaut werden. Die Bauzeit für die gesamte Siedlung betrug etwa 2 Jahre und in diesem Zeitraum verteuerte sich alles um 100%.

Ursprünglich sollte das Regenwasser unter den Kellerböden durch in den Kanal geleitet werden. War aber nichts, der Planer hatte sich verplant. Es war kein Gefälle vorhanden. Also musste ein neuer Regenwasserkanal her. Schon wieder Zusatzkosten.

Wir haben auch wunderschöne Klinkerkamine auf dem Dach, nur bei den meisten sieht man das nicht. Der Kaminanschluß an das Flachdach war so miserabel konstruiert, dass bei dem ersten starken Regen das Wasser innen am Kamin herunterlief. Nun sind unsere Kamine seit fasst 40 Jahren mit einem "Schweißbahnmäntelchen versehen" Alle Missstände während der Bauzeit aufzuführen würde den Rahmen der Chronik sprengen.

Aber dann war es endlich soweit. 1966/1967 wurden die Häuser so nach und nach bezogen. Es war immer ein großes "Hallo" wenn wieder jemand einzog denn man kannte sich ja schon etwas länger. Die Kinder hatten einen Riesenspaß, da sie matschen und spielen konnten wie sie wollten. Niemand verbot ihnen etwas. Langsam nahm die Siedlung Gestalt an.

 Die Gemeinschaft.

Anfangs war jeder darauf bedacht, seinen "Claim" gut und sauber zu gestalten. Alles fügte sich so nach und nach zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammen. Natürlich gab es auch Quertreiber aber die haben sich dann selbst isoliert. Für die Kinder war der untere Garagenhof ein toller Spielplatz, obwohl in "Oberlaiken" bereits ein Spielplatz bestand. Auf dem Garagenhof konnte man aber besser Fußballspielen und ein Schuss vor die Garagentore machte ja so schön Krach.

Nach 10 Jahren startete unser erstes "Laikenfest" auf dem o.e. Garagenhof. Man kam sich noch näher. Für die Kinder wurde eine Art "Blitzkistenrennen" veranstaltet. Ein Nachbar war ein guter Schlosser und bastetelte für den oberen Spielplatz ein Klettergerüst mit Schaukel und Schiffschaukel. (abgebaut 2004 und durch eine neue Anlage ersetzt) Das war für die Kinder eine "Mordsgaudi" und das Problem unterer Garagenhof löste sich von selbst. Außerdem entstand ein "Nurdachhaus"  Das war auch noch als Klettergerät zu gebrauchen. 1983 wurde eine Tischtennisplatte fest installiert. Der Grundstein mit der Jahreszahl ist heute noch zu sehen. Im Laufe der Jahre wurde das Laikenfest ein fester Bestandteil. Zum 20-Jährigen hatten wir auf dem Wendeplatz in "Oberlaiken"ein großes Zelt aufgebaut. Es gab Livemusik und Tanz, Essen und Trinken. Es war ein tolles Fest.

Der Initiator war wie immer  unser lieber Nachbar Helmut Maxen (leider viel zu früh verstorben)

Leider ist es so wie überall. Die Bauherren und Gründer versterben und die Kinder ziehen ein. Oder die Häuser werden verkauft und es kommen neue Nachbarn. So auch bei uns. Doch wir haben keinen Grund, uns zu beklagen, denn sie haben sich in die Gemeinschaft eingefügt und die "ALTLAIKENER" sind froh, dass sie da sind. Es sind wieder kleine Kinder hier und so kann LAIKEN auch in Zukunft weiter bestehen und  FEIERN.

 In unserer Bildergalerie sind die einzelnen Zeitabschnitte, wenn auch nicht alle, zu betrachten.

 

 Ein Gruß aus Laiken an alle diejenigen, die nicht mehr hier wohnen und unsere "Homepage" lesen.

 Hans Maus

 
© 2017 [ zurück zur Homepage ]